Hingabe ist die Heilung der Heilung
Heilung geschieht, wenn ich meine Spaltung aufgebe und mich mir selbst hingebe.
Die Zweihheit ist eine Vorstellung, während die Einheit die Realität ist.
Ein Beitrag zur Serie "Der Pfad zum Selbst". Texte und Sprachnotizen, die ich in den Jahren meiner "Suche" spontan aufgezeichnet habe.
Text-Stream:
Ich selber muss an mir nichts korrigieren oder verändern oder irgendwie heilen, transformieren, was auch immer. Das war genau die Ursache, die zu Beginn meines Lebens dazu geführt hat, dass ich mich getrennt fühle, dass ich in mir selber zwieträchtig bin, zweigespalten, zweifelnd, dass ich mich mit mir selbst unterhalte, dass ich in gewisser Weise schizophren bin in mir selbst, dass da immer eine Seite mich beobachtet und korrigieren und kontrollieren möchte.
Natürlich geschieht Veränderung, geschieht Transformation, geschieht Wachstum, geschieht Heilung. Auch Korrektur in dem Sinne, dass es etwas, was vielleicht eine Gewohnheit zum Beispiel war, verändert wird und dann das Verhalten anders ist als früher. Aber das ist ein natürlicher Prozess, der ganz von selbst geschieht, ganz von selbst und er geschieht umso effektiver und heilender, je mehr ich mich diesem Prozess hingebe.
Hingabe ist die einzige wirklich wahre Lebenspraxis, sozusagen, auf die ich mich immer wieder besinnen kann, die ich praktizieren kann. Aber nicht in dem Sinne, dass ich da schon wieder hin muss, um irgendwas richtig zu machen, was jetzt noch falsch wäre, sondern in dem Sinne, dass ich mich da immer wieder hinein entspanne, in dem Sinne, dass ich mich immer wieder daran erinnere, dass diese Führung, diese von selbst stattfindende Heilung, die Selbstheilung nicht nur in meinem Körper, sondern natürlich genauso auch in meinem Wesen, in meinem psychischen Wesen, meinem geistigen Wesen stattfindet.
Und das ist wirklich die Heilung. Diese Kontrolle aufzugeben, in dem Sinne, dass ich glaube ich, ich als die Idee, die ich mir vorstelle, also das ist ja schon der von mir abgespaltene Teil, der dann sagt, du musst jetzt dies und jenes machen, damit wir wieder zusammenkommen. Und das stimmt eben nicht. Es gibt diesen abgespaltenen Teil letztendlich nicht wirklich, das ist nur eine Vorstellung in mir und da die Aufmerksamkeit quasi wegzunehmen und mich hinein zu entspannen in diesem vollständigen Teil, der ich schon immer bin und mich dem hinzugeben, was das Leben selbst ist, mich dem Leben selbst hinzugeben. Dieser nicht erklärbaren Kraft, die sich immer wieder selber heilt. Also bei meinem Körper kann ich es ja sogar beobachten, ich kann mir hier mal ein Finger schneiden und dann schauen, was passiert. Genauso bei allen Krankheiten hat der Körper grundsätzlich immer die Kapazität, sich selbst zu heilen. Und das ist die Grundkapazität und möglicherweise ist alles, was sich nicht mehr selber heilen kann, auch nur deswegen so, weil ich die ganze Zeit in meiner Zweihheit versuche, da drin irgendwie was zu reparieren. Anstatt es der Einheit selbst zu überlassen, sich selbst zu reparieren und sich selbst zu heilen.
Und das ist für mich die einzige Orientierung, die ich in dieser Zweihheit, in der ich hier über mich selber nachdenke, noch wirklich finden kann, in der ich mich immer wieder einfinden kann eigentlich und wozu ich eigentlich immer wieder hingeführt werde, irgendwann aufgrund meiner eigenen Erfahrung, dass es genau darum geht, quasi mich daran zu erinnern, dass ich mich einfach entspannen kann.
Einfach hingeben dem Leben selber. Dass ich mich von diesen Gedanken, die mir die ganze Zeit erzählen, was ich zu tun habe und was an mir noch falsch ist oder was verändert werden muss, also diese Notwendigkeit, dass ich mich davon abwende, dass ich diesen Gedanken nicht mehr Glauben schenke, dass ich sie einfach in Ruhe lasse. Nicht dass ich sie bekämpfe oder irgendwie still machen will, auch das ist schon wieder der Versuch, irgendwas zu korrigieren in mir. Sie sind da, das ist ganz normal und verständlich, sie kommen aus der Vergangenheit. Dort sind sie entstanden, diese Programme, die damals auch irgendeinen Sinn hatten und vielleicht auch heute noch einen Sinn haben, aber nicht in dem Sinne, dass ich die Inhalt verfolge, dass ich ihnen gehorche diesen Stimmen, sondern dass ich mich selbst immer wieder vorfinde, während diese Stimmen in mir geschehen und mich diesen selbst vorfinden hingebe, also diesem in mir sein einfach, mich dahinein sinken lassen, rein entspanne und dass ich das einfach so aus dieser inneren, zentralen Perspektive wahrnehme, wie es alles so geschieht, was in mir so stattfindet.
Und mich hier immer wieder hingebe, dieser unendlich großen Kraft, die ich sowieso nicht verstehen kann, aber die viel intelligenter ist, viel mächtiger, viel wundervoller und die mich in jeder Form immer selbst heilen kann, die sich selbst heilt, indem sie sich einfach zu sich selbst nimmt, in sich selbst wieder vereint. Die Zweihheit ist eine Vorstellung, während die Einheit die Realität ist.
—————
Musik: Epidemic Sound (https://www.epidemicsound.com/referral/1epgxz/)