Das kostenlose Tutorial:
Elektrik im Camper & Wohnmobil richtig planen, aufbauen und verkabeln
Elektrik ist kein Hexenwerk. Mit einem allgemeinen Grundverständnis über Spannung und Strom, handwerklichem Geschick und der nötigen Sorgfalt sollte es jedem möglich sein eine eigene Stromversorgung im Camper aufzubauen oder die Installationen zu erweitern. Damit das ganze sicher ist und langfristig zuverlässig funktioniert, gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten.
In diesem kostenlosen Tutorial und meinem ausführlichen Schulungs-Video “Das große Camper Elektrik 1x1“ gebe ich Dir meine Erfahrung und mein Wissen im Bereich Stromversorgung für Camping-Fahrzeuge ausführlich und mit allen wichtigen Details weiter. Mein kostenloser Online-Kurs hier ist sehr praxisorientiert und ich erläutere Dir anhand von Schaltplänen und praktischen Beispielen alles zum Thema Wohnmobil-Batterien, Trennrelais & Ladebooster, Solaranlage, Landstrom, Wechselrichter bis hin zur Verwendung einer Powerstation im Camper und Wohnmobil. Ausserdem findest Du Tipps und Links zu vielen Produkten und Geräten, die man für den Aufbau einer eigenen Camper-Elektrik benötigt.
Inhaltsverzeichnis
- SICHERHEIT, TÜV und WICHTIGE HINWEISE
- Das große 1x1 der Camper Elektrik Video-Tutorial zu allen Themen
- Grundlagen: Warum eine Zusatzbatterie?
- Batteriegröße bestimmen & Batterie auswählen (AGM o. LiFePo4)
- Anschluss der Verbraucher an die Batterie (Sicherungsverteilung)
- Trennrelais & Ladebooster - Batterie beim Fahren aufladen
- Solaranlage installieren
- Der 230V Landstrom-Anschluss
- Wechselrichter Grundlagen & Anschluss
- Unterschiede Kombigeräte ECTIVE CSI / SSI / CTEK D250SE
- Powerstation als zentrale Bordstromversorgung im Camper
- Kabel bestimmen und richtig verlegen
- Kabelquerschnitt berechnen (mit Online-Rechner!)
- Kabel verbinden mit Kabelschuhen & Crimpzange
- Aufbau der 12V Verteilung in Maja's Camper
- Ausblick, Fragen, Hilfe & Feedback
Produktempfehlungen beruhen immer auf meiner persönlichen Erfahrung! JayBe TV steht für Unabhängigkeit und Freiheit und ich treffe niemals Vereinbarungen bezüglich der inhaltlichen Darstellung von Produkten in Videos oder auf meiner Webseite mit Herstellern oder Händlern. Einige Produkte die ich hier zeige und empfehle habe ich von Herstellern oder Händlern kostenlos zum Testen erhalten. Links zu den Produkten sind Affiliate-Links. Wenn du über diese Links etwas kaufst erhalte ich vom Händler eine kleine Provision.
Elektrik hat mich schon immer sehr interessiert und ich habe nach der Schule eine Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker absolviert. Deshalb habe ich auch das nötige Verständnis und Wissen. Allerdings arbeite ich schon 30 Jahre nicht mehr in diesem Beruf. Erst durch Youtube und durch meine eigenen Arbeiten an Wohnmobilen beschäftige ich mich damit wieder seit einigen Jahren. Auch wenn ich mich über die aktuellen Bestimmungen und Besonderheiten bei Wohnmobil-Installation informiert habe und in den letzten Jahren damit viel Erfahrung gemacht habe, sind natürlich alle Angaben ohne Gewähr und Du musst selber die volle Verantwortung dafür übernehmen, was Du mit meinen Informationen und Angaben hier anstellst. Im Zweifel lass Dir bitte von einem Fachmann helfen und mach keine Experimente. Auch mit Batterie-Strom kann man gefährliche Fehler machen, denn 12V Auto- und Wohnmobil Batterien haben eine enorme Leistung und Stromstärke. Bei 230 V Anlagen sollte man sowieso unbedingt einen Fachmann zu rate ziehen oder zumindest drüber schauen lassen.
Wenn Du Deinen Camper beim Tüv als Wohnmobil eintragen lassen möchtest, dann schaut der TÜV-Prüfer in der Regel auch immer auf die Elektrik. Diese muss fachgerecht verkabelt sein bzw. manchmal wird auch die Abnahme eines Elektro-Meisters gefordert, wenn ein 230V Netz vorhanden ist.
Ich kann generell leider keine persönliche Beratung und Unterstützung anbieten, beantworte aber immer alle Fragen in den Youtube-Kommentaren meiner Videos.
Dieser Artikel ist eine Ergänzung zu meinem Video-Tutorial “Das große Camper Elektrik 1x1”, dass Du kostenlos bei Youtube anschauen kannst. Das Video ist in einzelne Kapitel unterteilt, die Du auch hier auch auf der Seite wieder findest. Unter den Überschriften findest Du jeweils direkt Kapitel-Links zum Video.
Es macht mir sehr viel Freude mein Wissen hier ausführlich zu teilen und kostenlos weiter zu geben. Ich bin 100 % selbständiger, unabhängiger & freier Youtuber, Online-Redakteur & Coach.
Wenn du mich unterstützen möchtest, so dass ich so auch in Zukunft leben und wirken kann, dann freue ich mich sehr über eine Spende mit Paypal.
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2:36 Grundlagen: Warum eine Zusatzbatterie?
Die Fahrzeug-Batterie, egal ob PKW, Van oder Wohnmobil, ist nur dafür zuständig den Motor zu starten und die Kfz Elektrik zu versorgen. Die Bordstromversorgung muss getrennt davon aufgebaut werden sonst bleibt man schnell mit schlapper Batterie liegen.
Im Wohnmobil baut man sich deshalb eine eigene Stromversorgung auf, um Verbraucher wie Licht, Kühlbox, Standheizung usw. mit Strom zu versorgen. Dazu benötigt man eine zweite Batterie im Fahrzeug, die Zusatzbatterie oder Bordbatterie.
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3:46 Batteriegröße bestimmen & Batterie auswählen
Die Batteriegröße ist abhängig vom täglichen Verbrauch und z.B. davon wie lange man autark stehen möchte. Ein weiteres Kriterium sind die Möglichkeiten die Batterie wieder aufzuladen also zum Beispiel über einen Lade-Booster oder über Landstrom. Wenn man eine Solaranlage hat, die entsprechend ausreichend Leistung bringt, kann man die Batterie mit der Sonne wieder laden.
Aus meiner Erfahrung reichen für den ganz allgemeinen Gerbrauch zu Orientierung ca. 100 Ah wenn man eine Solaranlage mit mind. 150WP Leistung hat und die Batterie auch während der Fahrt über einen Ladebooster wieder aufgeladen wird.
Natürlich kann man sich auch rechnerisch dazu einen Plan machen um die Batteriegröße nach den eigenen persönlichen Bedürfnissen zu kalkulieren:
Die Leistung Watt (W) aller Geräte mit der täglichen Einschaltzeit (h) multiplizieren
Beispiele:
Licht: 10 W * 3 h = 30 Wh
Kühlbox: 70 W * 24 h (15min/h) = 420 Wh
Handy / Akkus laden: 30 W * 2,5 h = 75 Wh
Summe: = 525 Wh
+ 20% Zuschlag (Reserve / Systemverluste) = 630 WhNun schauen wir welche Batterie-Kapazität nötig wäre.
Täglicher Leistungsbedarf 630 Wh
Wattstunden(Wh) / Spannung (12V) = Amperestunden(Ah)
630 Wh / 12V = 52,5 Ah
+ ca. 50% Reserve zur Vermeidung von Tiefenentladungs-Schäden bei Bleibatterien = 105 Ah
Bei LiFePo4-Batterien nur 10% Zuschlag = 57,75 Ah
(Eine Blei/AGM-Batterie darf nur bis ca. max. 50% entladen werden da sie sonst Schaden nimmt. Eine LiFePo4 Batterie braucht nur 10% Restladung. Diese Werte sind zur Orientierung, genaue Werte sind den technischen Daten der Batterie zu entnehmen)
Gut gerundet hätten wir hier also pro Tag eine benötigte Strommenge von 100Ah (Bleisäure-Batterie) bzw. 60Ah (Lithium-Batterie).
Nun sollte man sich überlegen wie viele Tage man völlig autark auskommen möchte und danach seine Batteriegröße auswählen. Wenn man also zum Beispiel 3 Tage vollkommen autark stehen können möchte und das auch ohne Solaranlage bzw. im Winter ohne Sonne, so dass man keine Auflademöglichkeit hätte, bräuchte man eine Batteriekapazität von 300Ah (Bleisäure-Batterie) bzw. 180Ah (Lithium-Batterie).
Diese Berechnung ist zur Orientierung sicher ok, aber natürlich nur ein theoretisches Beispiel und stark vereinfacht. Um wirklich genau zu rechnen müsste man genau die Komponenten, Batterieeigenschaften usw. berücksichtigen. Die wirkliche Solar-Energiemenge ist abhängig von Wetter, Jahreszeit, Standort und kann im Winter bei stark bewölktem Himmel tagelang nahezu 0 sein.
Eine ausführliche Erklärung zum Thema Energiebedarf und Batteriegröße berechnen findest Du auch hier in meinem ersten Video zum Thema Camper-Elektrik:
Batterien online kaufen
Das Spektrum an Camper & Wohnmobil-Batterien ist mittlerweile vielfältig und umfangreich und LiFePo4 Batterien werden immer erschwinglicher. Mit folgenden Batterie-Marken habe ich zum Beispiel in meinen Projekten und in unserer Vanlife Werkstatt im Kölner Wandelwerk gute Erfahrungen gemacht:
Wohnmobil LiFePo4 Batterien für Fiat Ducato unterm Sitz
In meinem Westfalia Kastenwagen Wohnmobil habe ich die AGM-Batterien gegen eine 180Ah LiFePo4 Wohnmobil Untersitz-Batterien ausgetauscht. Diese Batterie wurde mittlerweile in neuer Baureihe nochmal verbessert und ist nun auch mit Bluetooth-Überwachung in 2 Größen erhältlich:
Liontron LI-DUC-SM-LX-12-150 150Ah Wohnmobil-Untersitz-Batterie, Erhältlich bei Wagner Camping Fachhandel oder bei Amazon
Liontron LI-DUC-SM-LX-12-200 200Ah Wohnmobil-Untersitz-Batterie, Erhältlich bei Wagner Camping Fachhandel oder bei Amazon
Liontron LI-DUC-SM-LX-12-300 300Ah Wohnmobil-Untersitz-Batterie, Erhältlich bei Wagner Camping Fachhandel
Auch neu im Frühling 2021 sind die Untersitz-Batterie von ECTIVE. Mit LiFePo4 Batterien von ECTIVE habe ich schon in mehreren Projekten gute Erfahrungen gemacht.
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5:33 Anschluss der Verbraucher an die Batterie
Alle Kabel müssen direkt in der Nähe des Batteriepools gegen Kurzschluss abgesichert sein. Zum Anschluss der einzelnen Verbraucher benutzt man einen Sicherungsverteiler der entsprechende Kfz Flach-Sicherungen aufnehmen kann. Ich benutze gerne einen Sicherungsverteiler, der auch eine Masseverteilung bereits integriert hat.
Als Sicherungskasten habe ich in meinen Projekten immer diesen MICTUNING Kfz Sicherungskasten mit LED-Anzeige mit integrierter Masseverteilung verwendet.
An den Sicherungen werden die Verbraucher (+) angeschlossen und an dem Masseverteiler die Minus-Kabel.
Erhältlich als 6-Fach Sicherungshalter und als 12-Fach Sicherungshalter.
Alle Kabel müssen den richtigen Mindest-Querschnitt haben und sauber mit Kabelschuhen angeschlossen werden. Wie man den Querschnitt bestimmt, Kabel richtig im Fahrzeug verlegt und anschließt, erfährst Du im Kapitel “Kabelquerschnitte bestimmen und Kabel richtig verlegen“.
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10:14 Trennrelais & Ladebooster - Batterie beim Fahren aufladen
Die einfachste Möglichkeit die Zusatzbatterie während der Fahrt aufzuladen ist über Verbindung zur Fahrzeugbatterie über ein Trennrelais. Das im Video gezeigte Cyrix Trennrelais von Victron Energy eignet sich nur für AGM Batterien und am besten sollte man eine Zusatz-Batterie verwenden mit ungefähr gleicher Kapazität wie die im Motorraum. Da dieses Trennrelais (wie die meisten automatischen Trennrelais) bidirektional funktioniert, d.h. auch zusammen schaltet falls über die Zusatzbatterie Ladestrom eingespeist wird, eignet es sich nicht bei Verwendung von fest installierten Solaranlagen. Hier besteht die Gefahr dass das Trennrelais die Batterien verbunden hat und der Motor dann auch über die Zusatzbatterie Strom zieht beim Starten.
Älter Fahrzeuge verfügen noch über ein D+ Signal von der Lichtmaschine. Die D+ Leitung führt nur +12V wenn der Motor läuft. Damit kann man auch ein einfaches manuelles Trennrelais ansteuern.
Produktlinks:
Victron Trennrelais (Victron Energy CYRIX-CT-Batteriekoppler)
Automatisches Trennrelais AEP (Gleiches Funktionsprinzip)
Manuelles Trennrelais (muss über Schalter oder über ein D+ Signal gesteuert werden.
Ladebooster ist besser als ein Trennrelais
Ein Ladebooster ist vor allem für Euro6 Fahrzeuge wichtig.
Ein Ladebooster arbeitet als elektronisches Trennrelais und als Laderegler. Die Elektronik sorgt dafür, das immer ausreichend Strom und eine ausreichend hohe Ladespannung zur Verfügung steht, auch wenn die Starterbatterie voll geladen ist und das Energie-Management des Motors normalerweise runterregeln würde. Bei neueren Fahrzeugen oder Euro6 Norm ist das immer zu empfehlen, ebenfalls Pflicht bei Verwendung einer LiFePo4-Batterie als Zusatzbatterie.
Produktlinks Ladewandler / Ladebooster:
Von Votronic ist auch ein Kontroll- und Bedienelement für den Lade-Wandler erhältlich. Dieses Gerät ist jedoch nicht erforderlich, aber wer gerne Daten abliest und die Funktion im Detail kontrollieren möchte hat damit noch ein kleines Spielzeug an der Hand. Damit lässt sich auch der Ladestrom begrenzen.
Der Ladebooster von Votronic ist wohl der am meisten verwendete. Ebenfalls zu empfehlen und oft eingesetzt ist der Ladebooster von Schaudt mit einem Nennstrom von 28A und der CTEK D250SE Kombi-Laderegler mit 20A Ladebooster und MPPT-Solarladeregler
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17:48 Solaranlage installieren
Eine Solaranlage ist die beste Möglichkeit um nachhaltig kostenlosen Strom aus der Sonne zu beziehen. Ich würde immer empfehlen eine Solaranlage zu installieren. Ein mobiles Solarpanel zusätzlich kann bei erhöhtem Strombedarf aufgestellt werden. Wer keine feste Solaranlage installieren möchte kann natürlich auch ausschließlich mit mobilen Solarpanels laden.
Eine Übersicht und Empfehlungen für mobile Panels findest Du hier.
Da mich immer wieder Zuschauer und Leser nach Empfehlungen fragen, hier auch ein paar allgemeine Empfehlungen für feste Solarpanels, die ich selber verbaut habe oder von denen ich aus erster Hand gute Erfahrungen mitbekommen habe:
Ective Solarmodule (haben wir für Christian’s Van verbaut) (Gibt es auch direkt bei ECTIVE im Shop und bei Autobatterienbilliger)
Büttner Solarmodule (Sehr teuer! Sehr hochwertig! - 160W Blackline habe ich selber seit 2017 in meinem Kastenwagen auf dem Dach)
Für Maja’s Camper haben wir 2 x 150W Solarmodule von enjoy Solar verwendet. Diese Module sind in neuer Schindel-Technik hergestellt und liefern einen höheren Ertrag auf kleiner Fläche.
Da wir bei dem recht gerundeten Dach und den hohen Blech-Sicken bei unserem Renault Trafic mit Hochdach keine Spoiler kleben konnten, haben wir einen eigenen Dachträger aus Aluprofilen für die Solarpanels gebaut.
Größe der Solaranlage berechnen und auswählen
Die Leistung einer Solaranlage wird entsprechend des täglichen Bedarfs gewählt.
Leistung wird in Wpeak angeben. (Wp = Spitzenleistung unter genormten Testbedingungen 1000W/m2 Sonne bei 25Grad C)
Man rechnet als Faustregel zur allgemeinen Orientierung mit 4h am Tag als durchschnittlicher Tagesertrag in Deutschland.
Ein Modul mit 50Wp x 4h liefert nach dieser Rechnung also 200 Wh pro Tag in Deutschland.
200 Wh / 12V = 16,6 Ah
100Wp Modulgröße liefert also ca. 33 Ah Energie am Tag.In meiner Rechnung weiter oben zur Ermittlung der Batteriegröße und des täglichen Energiebedarfs benötigen wir 52,5 Ah.
Also wären wir mit einer 180Wp - 200Wp Anlage gut beraten.
Zum Thema Solaranlage im Wohnmobil habe ich bereits einen eigenen sehr ausführlichen Artikel und Videos produziert. Hier findest du alles zum Thema Solaranlage berechnen und installieren inkl. Produktempfehlungen.
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22:52 Der 230V Landstrom-Anschluss
230V Stromanlagen dürfen nur vom Fachmann verkabelt werden!
Im Wohnmobil ist es Vorschrift eine blaue 230V CEE Steckverbindung zu verwenden. Am besten baut man sich so eine Wohnmobil-Einspeisesteckdose in die Karosserie ein. Dann kann man von außen die Standard blaue CEE-Buchse von einem Verlängerungskabel oder einem Verbindungskabel einstecken.
Der Strom Anschluss muss zunächst mit einem FI Schutzschalter und einem Leitungsschutzschalter abgesichert werden. Es gibt auch Kombinationsgeräte, also FI und LS in einem Gerät. Beide Schutzschalter müssen unbedingt Zwei-Polig abschalten.
Ich empfehle eine Absicherung von 10A zu verwenden. Dann kann man mit 1,5 mm² Stromkabel die Anlage verkabeln. Ab 15A müssen es 2,5 mm² sein.
Material & Produkte für 230V VERKABELUNG
FI/LS-Schalter mit Sicherungskasten / oder Alternatives Kombigerät von Schwabe
Netzkabel 3x1,5mm² (ausreichend bis 2000W Leistung, sonst 3x2,5mm²)
CEE-Verlängerungskabel / Anschlusskabel für Wohnmobil / Wohnwagen
Aderendhülsen Sortiment und Crimpzange (Flexible Leiter die direkt angeschlossen werden, müssen immer mit Aderendhülsen versehen werden)
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29:24 Wechselrichter Grundlagen & Anschluss
Benötigt man unterwegs 230V Netzstrom und hat keine Steckdose zur Verfügung, dann besteht die Möglichkeit sich aus der Bordbatterie 230V Wechselstrom zu generieren. Dafür benötigt man einen Wechselrichter, auch Inverter genannt. Dieser sollte unbedingt eine echte Sinusspannung generieren. Sehr günstige Wechselrichter erzeugen oft eine modifizierte Sinusspannung. Diese Spannung schwingt nicht sauber in Sinus-Form sondern eher in Rechteckschwingung. Das kann empfindliche Geräte stören oder sogar beschädigen.
Der Wechselrichter muss direkt mit der Batterie über dicke Kabel mit ausreichend Querschnitt verbunden werden.
230V Anschluss hinter einem Wechselrichter oder einer Powerstation
Wichtige Updates und Ergänzungen zum Video!
Möchte man hinter einem Wechselrichter oder einer Powerstation ein festes 230V-Netzt mit eingebauten Steckdosen im Camper anschließen, dann gibt es einige Herausforderungen und Regeln zu beachten.
Um diesen Anschluss 100-prozentig sicher zu machen ist die einfachste Lösung z.B. die NEUEN PRO-GERÄTE von Ective zu verwenden! Seit dem Sommer 2024 gibt es die Pro-Version der Ective Wechselrichter CSI und SSI! Hier ist ein FI-Schutzschalter fest eingebaut. Deshalb ist kein zusätzlicher FI/LS mehr nötig, der Landstromanschluss kann direkt an den Wechselrichter angeschlossen werden! Der Wechselrichter schaltet die Erde vom Landstrom-Anschluss bei Netzbetrieb durch und im Wechselrichterbetrieb erzeugt er selber ein TN-Netz mit Nullleiter und Schutzleiter. Der FI sichert in jedem Fall den Ausgang ab.
ANSONSTEN BITTE BEACHTEN:
Bei Geräten ohne verbauten FI muss man beachten, dass man im Wechselrichter-Betrieb kein TN-NETZ wie zu Hause hat, sondern ein erdfreies IT-Netz. Das ist zwar kein großes Problem aber die VDE-Vorschriften (und der TÜV-Prüfer wenn er Ahnung hat und streng ist ;-) verlangen dann auch hinter dem Wechselrichter ein TN-Netz sobald man eine feste Verkabelung vorgenommen hat. Deshalb hier nochmal eine genaue Darstellung der Sache ausführlich:
Solange Du keine fest installierten Kabel an die Steckdose eines Wechselrichters oder einer Powerstation anschließt, hat der Tüv da nichts zu bemängeln und es gibt keine Probleme. Benutze also die Powerstation und den Wechselrichter am besten so, dass Du einen Verbraucher (z.B, Induktions-Kochfeld oder Kaffeemaschine) dort direkt einsteckst. Falls nötig ein Verlängerungskabel, aber kein 230V Kabel fest installiert durch die Karosserie legen.
Das Problem ist nämlich, das Du bei Installation eines 230V Netz nach einem Wechselrichter oder einer Powerstation laut VDE tatsächlich dort wieder ein FI und eine Absicherung bräuchtest. Dazu müsstest Du aber auch noch vor dem FI bei den meisten Geräten eine klassische Nullung vornehmen, also ein Ausgang der Steckdose einer Powerstation oder eines Wechselrichters mit dem Schutzleiter PE verbinden und somit einen N = Neutralleiter definieren.
Da eine Powerstation und ein Wechselrichter selber den Strom aus der Batterie erzeugen haben sie nämlich erst mal i.d.R. keine Nullung und Erde und natürlich auch kein Potential gegen Erde, sondern nur 2 Wechselstrom-Pole. Spannung besteht nur zwischen den beiden Polen der Steckdose. Ohne Nullung und Abzweig des Schutzleiters funktioniert gar kein FI hinter einer Powerstation und macht auch gar keinen Sinn (Stört aber auch nicht). So eine Installation muss also fachgerecht ausgeführt werden und eigentlich kann man es gar nicht so 100% richtig machen, denn dadurch das da nur Schuko-Steckdosen an der Powerstation und den meisten Wechselrichtern sind, wo man nichts fest verdrahten kann, darf man eigentlich auch keine Nullung in den Kabeln dahinter machen. Und Ausserdem:
Hat man einen Wechselrichter oder eine Powerstation mit USV-Funktion, also dass dieses Geräte bei Landstrom diesen auf die Steckdosen durchschaltet, muss allerdings in diesem Fall das Geräte auch die Erde (Schutzleiter) vom Landstrom durchschalten und dann wäre Deine klassische Nullung am Ausgang möglicherweise gefährlich! Man muss hier also genau darauf achten was man für ein Gerät benutzt und wie es richtig am Ausgang angeschlossen wird. Eigentlich ist eine feste Verdrahtung am Ausgang nur mit einem Wechserlrichter sinnvoll, der dafür Klemmanschlüsse hat und genau dafür auch ausgeslegt ist. Das sind aber nur sehr hochwertige, teure Geräte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es wird etwas komliziert und je nach TÜV-Prüfer problematisch wenn Du an der Steckdose einer Powerstation oder eines Wechselrichters eine feste 230V Verkabelung vornimmst. Also lieber die Powerstation / den Wechselrichter so verwenden wie sie gedacht sind: Als mobile Stromversorgung mit eingestecktem Verbraucher direkt an der Steckdose. Was Du nach der TÜV-Prüfung damit machst ist übrigens Dein Problem. Da interessiert sich kein TÜV mehr für wenn es einmal als Wohnmobil eingetragen ist. Aber mach keine Experimente wenn Du nicht 100% Sicher bist was das für Konsequenzen hat!
Was kann passieren wenn man an eine Powerstation oder ein Wechselrichter im Wohnmobil eine feste 230V Verkabelung anschließt ohne Absicherung und FI-Schutzschalter?
Wenn man eine feste Verkabelung vornimmt und irgendwo im Laufe der Zeit ein Kabel durchscheuert an einer scharfen Blechkante z.B., dann könnte irgendwann die Karosserie unter Spannung stehen und wenn man dann noch ein fehlerhaftes Gerät anschließt wo der andere Pol gegen Gehäuse kurzgeschlossen ist, dann wäre man bei gleichzeitiger Berührung von Karosserie und Gerät voll im Stromkreis. Auch durch Nässe und Feuchtigkeit können Fehlerströme auftreten. Es müssen aber mehrere Fehler auftreten bevor es gefährlich wird. Selbst wenn ein Kabel Deiner Powerstation oder Deines Wechelrichters einen Kurschluss auf Karosserie machen würde und somit die Karosserie unter Spannung stehen würde, passiert absolut gar nichts wenn Du im nassen Gras stehst und Du an Dein Auto fasst oder an ein fehlerhaftes Gerät wo ein Kurzschluss gegegn Gehäuse auftritt. Erst wenn man zwischen beide Pole des Wechselrichters gerät ist es gefährlich denn es gibt hier keine Spannung gegen Erde. Bei unserem normalem 230V Netz ist das anders, denn alle Kraftwerke und Trafos sind geerdet und ein Pol des Landstrom-Wechselstromnetzes ist immer als Nullleiter auf Erde verbunden wodurch die Gefahr gegen Erde immer da ist wenn wir auf der Erde stehen.
Die Gefahr in den Stromkreis eines Wechselrichters oder einer Powerstation zu geraten ist also praktisch extrem gering, da diese ein eigenes isoliertes Netz darstellt wie eine Batterie ohne Potential gegen Erde. Was manche andere Youtuber da so in Videos erzählen wie lebensgefährlich es sei eine Powerstation als Stromquelle im Camper zu verwenden ist oft Blödsinn und falsch dargestellt. Da werden dann Anschlusskabel mit klassicher Nullung empfohlen oder sogar verkauft und das ist sehr gefährlich, denn wenn man so ein Kabel an einer normalen Steckdose benutzt könnte man tatsächlich seine Wohnmobil-Karosserie komplett unter Netz-Spannung setzten.
Deshalb kann man natürlich auch problemlos mal eine Powerstation als Landstrom-Anschluss verwenden und sein Wohnmobil daran über die Aussensteckdose anschließen. Das ist nicht lebensgefährlich auch wenn dann der FI im Wohnmobil keine Funktion mehr hat. Da die Powerstation keine Spannung gegen Erde hat gibt es auch keinen Fehlerstrom mehr und keine Gefahr wenn man im nassen Gras steht und auf einen der Spannungs-Pole fassen würde. Man darf nur niemals mit beidem Polen in Berührung kommen, was durch eine Kombination von Isolations-Schäden theroetisch möglich wäre, wie oben beschrieben.
Also: Um maximale Sicherheit zu bekommen sollte man verstehen wie Strom und Spannung wirklich funktionieren und wie man sich bestmöglich gegen mögliche Fehler und Kombinations-Fehler schützt. Deshalb Kabel immer in Rohren verlegen und maximal gegen Beschädigungen schützen, ebenso alle Klemmstellen und Abzweige extrem sorgfältig und sicher isolieren. Bzw. wiegesagt am besten gar keine eigene Verdrahtung vornehmen sondern mit fertigen Verlängerungen für den Aussenbereich (Gummi-Leitungen oder noch besser die orangenen Baustellen-Kabel) benutzen und zusammenstecken!
Direkt-Link zum Video-Kapitel:
32:29 Unterschiede Kombigeräte ECTIVE CSI / SSI / CTEK D250SE
Es gibt einige Kombi-Geräte, welche einen Wechselrichter und ein Batterieladegerät All-In-One in einem Gerät integrieren oder sogar zusätzlich auch noch einen Solarladeregler beinhalten. Da man hier nur einen Anschluss zur Batterie braucht und keine interne Verkabelung dieser Geräte mehr durchführen muss, hat das natürlich Vorteile. Zudem arbeiten alle Komponenten miteinander zusammen und dadurch werden zusätzliche Funktionen zur Verfügung gestellt, wie z.B, eine Netz-Vorrang-Schaltung und USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung). Hier wird der Landstrom - sofern vorhanden - durchgeschaltet und ansonsten der Wechselrichter aktiviert. Bei den ECTIVE CSI und SSI Geräten, die Ich ja bereits in mehreren Projekten verwendet habe, funktioniert das sehr gut. Diese Einstellungen lassen sich auch so konfigurieren, dass das Gerät aus Gründen der Nachhaltigkeit zunächst versucht autark aus der Batterie Netzstrom zu versorgen und erst bei entsprechend entladener Batterie der Landstrom benutzt wird. Das ist zum Beispiel für ein Tiny Haus interessant.
Diese Geräte sind insgesamt in der Anschaffung natürlich auch günstiger. Der Nachteil allerdings hier ist, dass im Falle eines Defektes einer Einzelkomponente das gesamte Gerät ausfällt. Auch lässt sich hier die Anlage nicht nach den eigenen Bedürfnissen genau konfigurieren oder später erweitern. Profis verzichten deshalb eher auf so eine Komplettlösung, Wer es einfacher, unkomplizierter und günstiger haben möchte entscheidet sich eher für so ein Gerät.
Ein weiteres sehr professionelles Kombi-Gerät zum Anschluss der Lichtmaschine und Solarmodulen zum Laden der Bordbatterie ist dass CTEKD250SE. Dieses beinhaltet ein elektronisches Trennrelais, einen intelligenten LadeBooster und ein SolarLadeRegler.
Zu allen Kombi-Geräten findest Du hier meine detailierten Anschlusspläne und Bauanleitungen:
Die Powerstation - Tragbare mobile Stromversorgung im Koffer
mit CTEK D250SEBordstromversorgung für Camper-Vans & Wohnmobile
100Ah Batterie + 500W Wechselrichter
mit CTEK D250SE + Ective CSIAutarke Stromversorgung mit größerer Leistung
mit Ective SSI & Votronic Ladewandler/LadeboosterAutarke High Power Stromversorgung mit Hochleistungs-Wechselrichter
mit Ective CSI, Ective Solarregler & Votronic Ladewandler/Ladebooster
Direkt-Link zum Video-Kapitel:
33:41 Funktions-Prinzip einer Powerstation
Hinweis: PowerStations ist eines meiner Spezialgebiete. Ich habe viele aktuell gängige Geräte getestet und hier auf meiner Übersichts-Seite findest du eine ausführliche Darstellung der verschiedenen Geräte inklusive ausführlicher Test Videos.
Möchte man sich mit der gesamten Technik gar nicht beschäftigen, dann kann eine Powerstation eine echte Alternative sein. Eine Powerstation ist ein fertiges Gerät, was eine Lithium-Ionen Batterie beinhaltet und prinzipiell alle Komponenten einer Camper-Elektrik bereits in einem Gerät beinhaltet. Allerdings mit ein paar Einschränkungen auf die ich im folgenden eingehe.
Eine Powerstation ist so etwas wie eine sehr leistungsfähige Powerbank und bietet zusätzlich zu einer Powerbank, mit der man in erster Linie ja USB Geräte aufladen kann, auch Ausgänge für 12V Verbraucher, mehrere USB Ladebuchsen und einen integrierten 230V Wechselrichter. Dazu beinhaltet sie eine Li-Ion Batterie mit sehr hoher Leistung und Kapazität. In modernen Geräten ist oft auch schon eine Li-Ion-Batterie vom Typ LiFePo4 (Lithium-Eisen-Phosphat) verbaut. Diese Bauart ist sicherer, leistungsfähiger und hat eine höhere Haltbarkeit.
Die Powerstation kann je nach Größe einfach mit nach Hause genommen werden und man kann sie dort aufladen, oder man nimmt sie mit zum Zelten oder für irgendwelche anderen Anwendungsfälle. Man ist hiermit also sehr flexibel und braucht sie nicht fest im Camper zu installieren.
Der Hauptnachteil bei den aktuellen Geräten ist meist die begrenzte Ausgangsleistung im 12V Bereich. Die Leistung reicht in der Regel nicht aus um eine Standheizung und zusätzlich eine Kühlbox und weitere Geräte im Camper zu versorgen. Eine Ausnahme macht hier die AC200P von PowerOAK, diese verfügt über einen 25A 12V Ausgang.
Ein weiterer Nachteil bei den Powerstations ist die begrenzte Möglichkeit diese über die Lichtmaschine beim Fahren wieder aufzuladen. Hier ist nur der Anschluss über den Zigarettenanzünder möglich, der eine maximale Leistung von max. 15A = ca, 180W ermöglicht. Die von mir bis heute getesteten Powerstations kann man am KFZ-Zigarettenanzünder nur mit max. 10A = 120W aufladen. Das ist allerdings auch in der Praxis die Grenze für Dauerbelastung, sonst wird der Zigarettenanzünder-Stecker zu heiß und kann verschmoren.
Video-Tutorial: Powerstation im Camper
als zentrale Stromversorgung
Diesem Thema habe ich ein eigenes, ausführliches Tutorial-Video gewidmet: Im folgenden Video zeige ich Dir, wie ich die AC200P Powerstation von PowerOAK in Maja’s Camper eingebaut habe und hier erläutere ich Dir alle wichtigen Aspekte:
Das Video ist wieder in einzelne Kapitel unterteilt, die Du direkt bei Youtube anwählen kannst. Zur Orientierung hier das Inhaltsverzeichnis mit den direkten Links. Dazu ergänzende Infos und Produktlinks:
Video-INHALT
0:00 Einleitung und wichtige Hinweise
3:56 Grundlagen Vorteile / Nachteile Powerstation vs. Zusatzbatterie
9:10 Diesel-Standheizung an einer Powerstation betreiben
14:13 Diesel-Standheizung mit 12V Netzteil betreiben
Eine Diesel-Standheizung benötigt meist 15-20A Strom zum Anglühen, also mehr als der Zigarettenanzünder der Powerstation liefern kann. Mit einem 230V zu 12V Netzteil kann man sich so einen 12V Ausgang dann über die 230V-Steckdose realisieren.
Produktlink aus dem Video:
Zur Verwendung des 12V Zigarettenanzünder-Ausgang sollte immer ein hochwertiger Leistungs-Stecker verwendet werden:
18:11 AC200P als Camper-Van Stromversorgung
20:18 Updates und Erfahrungen mit der AC200P
Update 2024: Die AC200P und auch der Nachfolger die AC200MAX scheinen mitlerweile auszulaufen. Hier alle geeigneten Bluetti-Powerstations:
AC200P POWEROAK / Bluetti (möglicherweise nicht mehr verfügbar)
AC200MAX (möglicherweise nicht mehr verfügbar)
Bluetti AC240 (Neues Modell mit 12V 30A Ausgang 2024)
27:32 Anschluss und Verkabelung als Stromversorgung im Camper
28:12 Anschluss und Nutzung der Ausgänge der AC200P
Zum Anschluss an die 12V 25A (30A) Buchse ist ein Adapterkabel erhältlich, welches auf einen XT60 Standard-Stecker adaptiert:
Mit einem lötbaren XT60 Stecker kann man sich so den weiteren Anschluss selber bauen:
Der Solar-/Kfz-Eingang an der AC200P besteht aus einem XT90 Stecker. Mit einem lötbaren XT90-Stecker oder einem mit offenen Kabelenen kann man sich hier einfach einen Anschluss selber bauen:
Zur Verwendung des 12V Zigarettenanzünder-Ausgang sollte immer ein hochwertiger Leistungs-Stecker verwendet werden:
30:15 Anschluss / Nutzung Landstrom, Solar, KFZ-Aufladung
Den Aufbau der Landstromverkabelung habe ich hier auf der Seite in einem eigenen Kapitel erläutert.
Wie bei der AC200P haben alle Powerstations i.d.R. nur einen kombinierten Eingang für Solar-Ladung und Kfz-Ladung. Man kann also diese beiden Methoden zur Aufladung nicht gleichzeitig nutzen. Damit man keine Kabel umstecken muss, habe ich eine Umschalter gebaut. Dieser verfügt zusätzlich über einen Batteriewächter und kann somit direkt an die Fahrzeugbatterie angeschlossen werden. Sobald die Lichtmaschine Strom liefert, schaltet der Batteriewächter durch.
Komponenten zum Selbstbau:
45:20 Alternative Powerstations mit 12V Hochleistungs-Ausgang
Will man eine noch professionellere Lösung dann sollte man sich mal folgende LiFePo4 Bordstrom-Systeme anschauen. Das LEAB LPS System ist schon einige Jahre auf dem Markt und wird z.B, in Rettungswagen eingesetzt. Dieses System beinhaltet, ähnlich wie eine Powerstation, alle notwendigen Ladegeräte, Wechselrichter und einen professionellen LiFePO4 Akku, jedoch mit höchster Leistung und den entsprechenden Schnittstellen und Anschlüssen um das System wie eine individuelle Camper-Stromversorgung zu integrieren. Also quasi die Profi-Powerstation für den Einbau im Camper.
Die Accubox von Ective verfolgt im Prinzip den gleichen Ansatz.
Professionelle Bordstrom-Systeme:
Direkt-Link zum Video-Kapitel:
34:27 Kabelquerschnitte bestimmen und Kabel richtig verlegen
Beim Aufbau einer 12V Bordstromversorgung ist es unbedingt nötig die richtigen Kabelverbindungen herzustellen, die richtigen Kabel mit entsprechendem Querschnitt auszuwählen und diese sorgfältig zu verlegen und abzusichern. Ansonsten besteht ernsthaft Gefahr wegen durchbrennender Kabel oder Kurzschluss. Eine Fahrzeug-Batterie hat zwar nur 12V Spannung und ist somit ungefährlich gegenüber Berührung, allerdings kann sie enorm viel Strom zur Verfügung stellen und im Falle eines Kurzschluss oder Überlastung eines Kabels, kann es sehr schnell zu Kabelbrand kommen.
Im Kfz dürfen nur flexible Leitungen verlegt werden! Niemals starre Leitungen, wie man sie in der Hausinstallation verwendet!! Durch die dauernden Rüttel-Bewegungen beim Fahren können starre Leitungen vor allem an den Verbindungsstellen schnell brechen oder gefährlichen Wackelkontakt bilden.
Es sollten immer nur hochwertige hochflexible reine Kupfer-Leitungen für den Kfz-Bereich verwendet werden. Wer hier spart riskiert später möglicherweise Probleme mit beschädigten Kabeln hinter dem Ausbau oder in den Holmen.
Beim Verlegen von 230V Leitung müssen die VDE Richtlinien zwingend beachtet werden und 230V Anlagen dürfen nur vom Fachmann verkabelt werden.
Alle Kabel müssen so verlegt werden, das sie nicht an Blechkanten durchscheuern können. Am besten verlegt man sie in Installationsrohren oder man verwendet 2-adrige Mantelleitung.
12V und 230V Kabel müssen immer getrennt voneinander verlegt werden.
Wie dick muss das Kabel sein? Hier darf man nichts falsch machen, denn wenn man zu dünne Kabel verwendet, dann steht zu wenig Spannung für die Verbraucher zur Verfügung und im schlimmsten Fall werden Kabel heiß und brennen durch.
Die Dicke eines Kabels bzw. des Leiters im Kabel wird mit dem Querschnitt in mm² angegeben. Den richtigen Querschnitt errechnet man aus maximaler Stromstärke, Länge des Kabels und Verwendungszweck.
Absicherung der Kabel
Die Sicherung wählt man etwas höher als der maximal mögliche Gesamtstrom, der in diesem Kabel dauerhaft fließen kann. Kfz-Sicherungen lösen nicht sofort beim Überschreiten Ihres Sicherungswertes aus. Sie können kurzzeitig auch stark überlastet werden. Die minimale Abschaltzeit von Flachsicherungen beträgt 1 Stunde bei 1,5 × Nennstrom und maximal 1 Minute bei 2,5 × Nennstrom (Quelle: Wikipedia).
Zum einen ist es also wichtig, das die Mindestanforderungen laut VDE erfüllt werden, damit die Kabel sicher sind. Ein Kabel muss mindestens wie folgt abgesichert werden. Die Werte sind Richtwerte und in vereinfachter Form der DIN VDE 0298 Teil 4 und DIN VDE 0100 Teil 430 entnommen.
1 mm² - 10A Sicherung
1,5 mm² - 15 A Sicherung
2,5 mm² - 20 A Sicherung
4 mm² - 30 A Sicherung
6 mm² - 40 A Sicherung
10 mm² - 50 A Sicherung
16 mm² - 80 A Sicherung
25 mm² - 100 A Sicherung
35 mm² - 125 A Sicherung
50 mm² - 160 A Sicherung
70 mm² - 200 A Sicherung
95 mm² - 250 A Sicherung
120 mm² - 250 A Sicherung
150 mm² - 300 A Sicherung
Zum anderen ist es aber auch sehr wichtig, die Kabel so zu dimensionieren, dass alle angeschlossenen Verbraucher auch richtig funktionieren. Das Problem ist nämlich, dass die Kabel auch selber einen Widerstand haben. Je dünner und je länger das Kabel ist, desto größer ist der elektrische Widerstand. Dadurch ergibt sich ein Spannungsabfall. Bei langen Kabeln mit minimalem Querschnitt kann es dann schon mal vorkommen, dass man am Ende gar keine Spannung mehr von 12 V hat, sondern vielleicht nur noch 10V. Da würde zum Beispiel eine Kühlbox gar nicht mehr dran laufen beziehungsweise der Spannungswächter würde dann abschalten.
Bei hoher Leistung ist der Spannungsabfall um so größer (z.B. beim Anschluss eines Wechselrichter), daher müssen die Kabel hier unbedingt so kurz wie nur möglich gehalten werden, ansonsten braucht man sehr hohe Querschnitte.
Berechnet wird der Querschnitt nach der Formel:
Länge x Stromstärke / Spannung x Spannungsabfall x Leitfähigkeit der Leitung
Damit brauchst Du Dich aber nicht weiter beschäftigen, denn ich habe Dir einen kleinen Online-Rechner aus dieser Formel gebaut. Dieser Rechner rechnet mit der Leitfähigkeit von Kupferkabeln und einem erlaubten Spannungsabfall von 2% / 5% / 10% je nach Verwendungszweck. Das ist üblicherweise ausreichend.
Kabelquerschnitt-Rechner für 12V
Mit dem folgenden Online-Rechner kannst du hier direkt deine optimalen Kabelquerschnitte ausrechnen. Der Rechner funktioniert für 12V-Systeme bis 300A Stromstärken.
Das Ergebnis schlägt einen optimalen Querschnitt vor, mit geringem Spannungsabfall von 2% / 5% / 10% ja nach Zweck und mindestens entsprechend der VDE-Vorschriften wie oben aufgelistet.
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR! BITTE SELBER NACHPRÜFEN!
Empfohlener Kabelquerschnitt: mm²
Hochwertige Kabel nach Deutscher Qualität sind wichtig! Ansonsten besteht die Gefahr von höherem Spannungsabfall, TÜV-Problemen, Kabelbrand!
Hier eine Auswahl hochwertiger Fahrzeugleitung:
AUPROTEC
0,75mm² | 1mm² | 1,5mm² | 2,5mm² | 4mm² | 6mm² | 10mm² | 16mm² |
25mm² | 35mm² | 50mm²DCSk Fahrzeugleitung
Querschnitte 0,75 - 35mm² in verschiedenen Farben, Längen und SetsFertige Kabel mit Kabelschuhen in allen gängigen Variationen gibt es hier:
Batteriekabel fertig konfektioniert:
EBROM Batteriekabel 10 mm² rot + schwarz
EBROM Batteriekabel, 16 mm² rot | Batteriekabel, 16 mm² schwarz
EBROM Batteriekabel, 25 mm² rot | Batteriekabel, 25 mm² schwarz
EBROM Batteriekabel, 35 mm² rot | Batteriekabel, 35 mm² schwarz
EBROM Batteriekabel, 50 mm² rot | Batteriekabel, 50 mm² schwarz
EBROM Batteriekabel, 70 mm² rot | Batteriekabel, 70 mm² schwarz
Direkt-Link zum Video-Kapitel:
41:08 Kabel verbinden mit Kabelschuhen & Crimpzange
Ebenso wichtig wie der richtige Kabel-Querschnitt, sind die richtigen professionellen Kabelverbindungen. Dafür ist es unabdingbar professionelles Werkzeug und stets passende Kabelschuhe zu verwenden. Ansonsten droht hier Spannungsabfall an den Kabelverbindungen wodurch es zu Fehlfunktion vor allem bei energiehungrigen Verbrauchern kommen kann, die Kabel heiß werden können und sich in der Laufe der Zeit Wackelkontakte bilden.
Kabel Schuhe müssen mit professionellen Crimpzangen gequetscht werden und jeder Kabeschuh muss für den entsprechenden Kabel-Querschnitt passend gewählt werden. Bei Kabelschuhen zum Schraubanschluss muss auch das Loch im Durchmesser genau passend für die entsprechende Schraube gewählt werden.
Direkt-Link zum Video-Kapitel:
45:11 Aufbau der 12V Verteilung in Maja's Camper
Für Majas Camper habe ich eine 12V Verteilung mit dem 12V KFZ-Sicherungskasten mit Masseverteiler aufgebaut. Als Bedienpanel kommt dieses Schalter-Panel mit USB / 12V / Voltmeter zum Einsatz.
Es ist immer sehr ratsam alle Kabel sauber zu beschriften und sich einen Plan zu machen.
Im folgenden nun eine Material- und Einkaufsliste mit allen wichtigen Produkten und Bauteilen zum Aufbau einer 12V Verteilung und Verkabelung:
Bauteile für 12V-Verkabelung
Hochwertige Fahrzeugleitung:
AUPROTEC
0,75mm² | 1mm² | 1,5mm² | 2,5mm² | 4mm² | 6mm² | 10mm² | 16mm² |
25mm² | 35mm² | 50mm²DCSk Fahrzeugleitung
Querschnitte 0,75 - 35mm² in verschiedenen Farben, Längen und SetsBatteriekabel fertig konfektioniert:
EBROM Batteriekabel 10 mm² rot + schwarz
EBROM Batteriekabel, 16 mm² rot | Batteriekabel, 16 mm² schwarz
EBROM Batteriekabel, 25 mm² rot | Batteriekabel, 25 mm² schwarz
EBROM Batteriekabel, 35 mm² rot | Batteriekabel, 35 mm² schwarz
EBROM Batteriekabel, 50 mm² rot | Batteriekabel, 50 mm² schwarz
EBROM Batteriekabel, 70 mm² rot | Batteriekabel, 70 mm² schwarz
kleine Sicherungshalter die direkt im Kabel verbunden werden
Große Sicherungshalter (Mega, für Mega-Sicherungen ab 100A)
Material zum Anschluss an Batteriepole mit Verteilerschiene:
Wellrohr (Zum Schutz der Kabel)
Gewebeband (Zum Schutz der Kabel)
Wago Klemmen (Perfekte Universalverbinder für alle Arten von Leitungen)
230 V Verkabelung
Netzkabel 3x1,5mm² (ausreichend bis 2000W Leistung, sonst 3x2,5mm²)
CEE-Verlängerungskabel / Anschlusskabel für Wohnmobil / Wohnwagen
Aderendhülsen Sortiment (Flexible Leiter die direkt angeschlossen werden, müssen immer mit Aderendhülsen versehen werden)
Ist noch etwas unklar? Ich helfe gerne. Allerdings erhalte ich so viele Nachrichten und Kommentare zu meinen Videos, dass ich keine persönliche Beratung per eMail leisten kann! Wenn Du noch Fragen hast, dann kann ich Dir am besten so helfen:
Lies Dir die Kommentare zu diesem Video hier bei Youtube durch! Sehr oft werden die gleichen Fragen beantwortet und hier wirst Du wahrscheinlich schon Antworten finden die Du suchst.
Falls dann immer noch etwas unklar ist, dann schreibe hier zu diesem Video bei Youtube Deine konkrete Frage als Kommentar. Ich werde dann i.d.R. darauf antworten.
Lass Dir von Freunden helfen die sich mit Elektrik auskennen. Es kann sehr gefährlich sein wenn Fehler und Kurzschlüsse in der Verkabelung sind. 230V Elektrik darf nur vom Fachmann verdrahtet werden.
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