Kann man sich selbst auf Morgen verschieben?

Wir können nur im Jetzt leben

Wir möchten so gerne bei uns ankommen, im Hier und Jetzt leben. Aber die Wahrheit ist: wir waren noch nie von uns getrennt. Wir haben das Hier und Jetzt noch nie verlassen. Aber wir sind uns dessen meistens nicht bewusst. Unsere Aufmerksamkeit wird durch eine Vorstellung abgelenkt. Und so vergessen wir uns scheinbar und verlieren uns in Gedanken.

Wenn wir uns selbst bewusst sind, dann bedeutet das, dass wir hier in unserer eigenen Präsenz anwesend sind, auch während wir denken. Dass wir uns spüren während wir in Beziehung mit anderen sind. Dass wir uns nicht als eine Position in Gedanken suchen sondern als die Quelle und den Empfänger aller unserer Gedanken erleben. Denn wir sind ja schon da und in uns denkt sich das Leben etwas über uns aus. Da ist aber nicht wirklich eine Trennung. Gedanken geschehen. Gefühle geschehen. Dinge kommen, Dinge gehen. Ich bin immer hier während diese Veränderung in mir geschieht.

Sich selbst zu spüren, eine direkte Erfahrung von dem zu machen, was wirklich selbst wahrnimmt und ist, das ist die Befreiung die wir vielleicht die ganze Zeit übersehen haben. Und das ist nichts was sich gedanklich irgendwie definieren oder erklären lässt, denn es ist schon vorher da gewesen. Wir sind die Erde, in der die Gedanken erst aufgehen. Wir sind der Raum in dem wir in Gedanken für uns selbst erscheinen.

Die Welt erscheint in mir, dem Bewusstsein. Die Zeit fließt durch mich, das Bewusstsein. Ich bin das Leben was in sich vollständig ist und gleichzeitig aus sich heraus geht um sich selbst zu erfahren. Beides ist die Erfahrung meines Lebens und wenn ich die Erfahrung bin, die ich mache, dann gibt es keine Trennung mehr obwohl es sich so abspielt.

Der Lebensstrom fließt durch diesen Moment der wir sind und durch den wir uns als lebendig erfahren.

Ja ich weiß, solche philosophischen und spirituellen Höhenflüge können den Verstand schnell überfordern, denn der kann das nicht verstehen. Der will immer irgendwo hinkommen. Und wenn es nichts mehr gibt wo er hinkommen kann, dann scheint er keine Aufgabe mehr zu haben.

Was nicht stimmt. Aber er müsste dann seine Macht abgeben.

Wenn wir wirklich bei uns sind, dann sind wir selbst das größte in unserem Leben und es gibt nichts größeres mehr zu erreichen. Und dann erst wird der Verstand wirklich nützlich und bekommt seinen richtigen Platz. Denn dann ist er das was er ist: ein kreativer Erfahrungsgenerator, der es uns ermöglicht uns immer wieder in neuen Facetten unseres selbst zu begegnen und als Welt zu erfahren.

Sich in solchen intellektuell erleuchteten Gedanken zu baden führt allerdings auch von selber weg solange wir es nicht selber so erleben. Wir müssen also bereit sein uns wirklich zu erleben, nicht nur zu denken. Jeder für sich.

Du bist der Forscher deines eigenen Erlebens. Glaube mir nichts. Lerne nicht von mir oder anderen sondern dadurch wie Du Dich dadurch fühlst und selbst erlebst. Halte Deine Aufmerksamkeit bei Dir während die Welt auf Dich wirkt.

Wie hat es sich in Dir angefühlt als Du diese Zeilen gelesen hast?

Dir selber nahe zu kommen, Dich ehrlich mitzubekommen und das auch mitzuteilen, so wie du dich erlebst, das ist die wirkliche Praxis. Und die größte Schwierigkeit. Denn wenn es uns gut geht haben wir kein Problem bei uns zu sein. Aber wenn wir schwierige Gefühle haben starten sehr schnell automatische Ablenkungsprogramme. Unser Verstand will uns schützen damit wir schwierige Gefühle nicht wahrnehmen. Eine Gewohnheit die irgendwann mal nötig war aber seitdem einfach unbewusst wiederholt wird.

Dann verlieren wir uns schnell in Gedanken an andere und deren Schuld oder Verwirrung, die sie uns angetan haben oder in Hoffnung an eine bessere Zukunft wo wir keine schwierigen Gefühle mehr haben müssen. Aber wenn wir gerade dann bei uns bleiben und genau das, was wir hier als so schwierig erleben, untersuchen und uns darum kümmern wie es in uns pocht und brodelt, kribbelt und zittert, dann kommen wir hinter unsere eigene Täuschung. Zurück zu uns selbst wo wir schon immer sind. Das ist Achtsamkeit in reiner Form. Mehr braucht es nicht und zugleich ist es alles was es braucht.

Wo finde ich mich? In der Zukunft? An einem anderen Ort irgendwo im Raum?

Kann ich mir morgen näher sein als jetzt?

Kann ich mich selbst auf morgen verschieben?

Oder bin ich selbst der ewige Raum, durch den die Zeit und die Gedanken und Gefühle fließen?

Wenn ich von hier aus lebe wird das Leben sehr echt.

Ich unterstütze Dich gerne auf Deinem Weg, z.B. im Rahmen eines
Online-Coaching über Zoom!

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